Auch wenn es gesichert ist, dass Sie ein Migräne-Patient sind, ist es wichtig eine passende Behandlung zu finden. Begleiterkrankungen wie Depressionen, Nebenwirkungen von Schmerzmitteln und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten im besten Fall gar nicht erst auftreten oder zumindest minimiert werden.
Können Migräne-Tabletten negativ wirken?
Bei zu häufigem Gebrauch von Medikamenten zur Behandlung von Kopfschmerzen kann ein so genannter MÜK (Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz) entstehen.
Schätzungsweise sind in Deutschland rund 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung von diesem Problem betroffen – das sind 800.000 bis 1,6 Millionen Menschen.
Es handelt sich dabei um einen diffusen und pulsierenden Dauerkopfschmerz, oft ohne die typischen Begleitsymptome der Migräne.
Die zu häufige Einnahme von Schmerz- und Migränemitteln kann obendrein dazu führen, dass die Attackenfrequenz der Migräne zunimmt, die Migräneattacken länger andauern, eine stärkere Intensität aufweisen und weniger gut auf Medikamente ansprechen.
Der Verdacht, dass die Kopfschmerzbehandlung selbst die Kopfschmerzen auslöst, muss immer dann erwogen werden, wenn Kopfschmerzmedikamente
– länger als 3 Monate an mehr als 10 Tagen pro Monat eingenommen werden und
– mehr als 15 Kopfschmerztage pro Monat bestehen.
In der Medizin sprechen wir von einem Begriff namens “circulus vitiosus” – aber dazu mehr weiter unten.
Geht es Ihnen auch so?
- Sie haben regelmäßig Kopfschmerzen
- Über Jahre und Jahrzehnte begleitet Sie der Schmerz
- Schmerzen und Kosten fallen kontinuierlich an
- Verlust von Arbeitstagen
- Reduktion von Produktivität
- Bedrohung oder Verlust der sozialen und beruflichen Perspektive
- Nur wenige verstehen Ihre Krankheit
- Für die Familie sind Sie nur eingeschränkt verfügbar
Während einige Betroffene ihre Beschwerden schon nach vier Stunden überwunden haben, leiden Sie vielleicht bis zu drei Tage lang. Manche Migräniker verspüren neben dem Kopfschmerz nur eine leichte Übelkeit und sind nur mäßig lichtempfindlich, während andere sich wiederholt übergeben oder ihre Attacke nur in abgedunkelten Räumen aushalten können.
Bei manchen Patienten wird eine Attacke bereits ausgelöst, wenn Sie zu verschiedenen Zeiten schlafen gehen oder aufstehen. Andere dagegen müssen erst großem Stress ausgesetzt sein, damit sich bei ihnen eine Attacke meldet. Wieder andere bewältigen Stress beschwerdefrei.
Sie aber werden vielleicht von der Migräne überrascht, sobald Sie sich entspannen.
Welche Freunde, Bekannte oder Kollegen behalten da den Durchblick?
Was bedeutet nun “circulus vitiosus” ?
Lateinisch: circulus = Kreis / vitiosus = schädlich
Wir gebrauchen diesen Begriff in der Medizin, wenn es sich um einen Prozess handelt, bei dem sich zwei (oder mehr) gestörte Körperfunktionen im Sinne einer Rückkoppelung wechselseitig beeinflussen.
Die Erkrankung wird dadurch aufrechterhalten oder beständig verstärkt.
Um das zu verdeutlichen, hier einmal ein Beispiel:
Bei regelmäßigen Gebrauch der meisten Abführmittel kommt es häufig zu einem circulus vitiosus, der zur Abhängigkeit von Abführmitteln führt.
Im Detail:
Durch den regelmäßigen Gebrauch von Abführmitteln werden auch verstärkt Elektrolyte ausgeschieden. In diesem Zusammenhang spielt gerade der Verlust des Elektrolyts Kalium eine bedeutende Rolle:
Das Kaliumdefizit führt zu einer verminderten Darmtätigkeit, wodurch die Darmträgheit weiter verstärkt wird und damit erst recht eine Verstopfung verursacht.
Inwiefern könnten Sie sich als Migränepatient in einem “circulus vitiosus” befinden?
Wenn Ihre Migräne z.B. durch Stress ausgelöst wurde, hilft Ihnen erstmal einfach nur Ruhe. Während der Ruhephase quälen Sie aber vielleicht folgende Fragen:
Wie die Berge am Arbeitsplatz minimieren?
Wie der Familie bei den täglichen Abläufen helfen?
Wann hört endlich die Attacke auf?
Das alles schwirrt Ihnen im Kopf herum, während Sie parallel versuchen zügig in die Ruhephase zu finden, damit Sie schnell wieder “fit” sind um im Alltag alles aufzuholen.
Ihre nächste Stressphase beginnt daher schon in der Ruhephase – ein circulus vitiosus.
Eine große amerikanische Studie des „Headache Center of Atlanta“ ergab, dass Stress die meisten Migräneattacken verursacht.
Obwohl diese chronische Krankheit in aller Munde ist, wissen die wenigsten, was sie gegen diese Schmerzen tun können. Nach Untersuchungen der Schmerzklinik Kiel wechseln Migränepatienten rund acht Mal im Jahr den Arzt, in der Hoffnung auf dauerhafte Linderung.
Es gilt demnach die Frage zu klären: Was kann außer Tabletten noch bei Migräne helfen?
Lassen Sie uns in einem unverbindlichen Kennenlerngespräch über sinnvolle Behandlungsalternativen sprechen, wie Sie die Ursachen Ihrer Migräne identifizieren und begegnen können!
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